Kunst und Politik

Im Rahmen der Kokoschka Retrospektive im Kunsthaus Zürich fand im SIK (das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft) in Zürich ein Vortrag («Panoptikum der Perversität», Kokoschka und die Ausstellung «Entartete Kunst» im Kontext) statt.

Der Freigeist
Kokoschka geriet 1937 (Ausstellung «Entartete Kunst» in München) in den Bannstrahl des Naziregimes. Bilder wurden aus Sammlungen heraus vereinnahmt und auch weiterverkauft. Kokoschka war etabliert und erfolgreich, sein Freigeist war mit der Annektion von Österreich durch Deutschland nicht vereinbar. Er machte das, was für Schaffen und Freigeist oportun war. Er nahm (väterlicherseits kam die Familie aus Prag) die Staatsbürgerschaft der Tschechoslowakei  an (er war vor dem «Anschluss» 1938 österreichischer Staatsbürger). Für sein Exil in England war der tschechische Pass entscheidend, da er bei Kriegsausbruch 1939 als «Deutscher»  in England interniert worden wäre.

Zum Vortrag: Dr. phil. Bernadette Reinhold (Referentin), Oskar Kokoschka-Zentrum, Universität für angewandte Kunst, Wien.

 

Nachwort  Österreich hat eine eloquente Regierungsriege. Eine Aussenministerin auf deren Hochzeit nicht nur Familienmitglieder zum Tanz bitten. Kokoschka würde nicht ins Exil gehen, wohin auch?